Nach der Säkularisierung Anfang des 19. Jahrhunderts gelangten die Weingüter am Menzenberg in Privatbesitz. Nikolaus Simrock, Bonner Musikverleger von Beet­hoven und Haydn, erwarb das Weingut der Minoriten 1826. Sein Sohn Karl Simrock (1802–1876), erster Professor für die Geschichte der deutschen Sprache und Literatur an der Bonner Universität, erbte das Weingut und baute es 1840 zum Landhaus um. Er war der Übersetzer des Nibelungenliedes (1827) und der Herausgeber der Deutschen Volksbücher. Er gab dem Haus den Namen Parzival. Bekannt wurde es durch die vielen Gäste Simrocks in der Zeit der Spätromantik, wie z. B. Emanuel Geibel und Gottfried Kinkel. Ferdinand Freiligrath, der Dichter der ersten Revolution, lebte 1839/40 ein Jahr in Unkel und besuchte Karl Simrock häufig. Berühmteste Gäste waren ab 1853 die Familie von Wilhelm Grimm,  Bruder von Jacob Grimm, wohl das bekannteste Brüderpaar der Deutschen Literaturgeschichte mit ihren Werken Kinder- und Hausmärchen (1812) und dem Deutschen Wörterbuch (ab 1838). Die Kinder Wilhelm Grimms waren nach dem Tod des Vaters noch viele Jahre Gäste am Menzenberg, und Rudolf und Auguste erwarben selbst ein Weingut an der ehemaligen Zickelburg, oberhalb im Menzenbergertal. Auguste Grimm wurde noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts im Adressbuch von Honnef geführt. Der Simrock-Enkel und Maler Heinrich Reifferscheid nutzte Haus Parzival zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Sommer­wohn­sitz bis 1911. Beim Eigentümerwechsel 1981 wurde das Haus instand gesetzt und renoviert.

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