Im nordöstlich der Bundesautobahn A 3 gelegenen Ortsteil Brüngsberg erinnern die Emma-Sofia-Straße, die Zachariasstraße und der Bleiweg an die große Bedeutung der Förderung von Kupfer-, Eisen-, Blei- und Zinkerzen für das Wirtschaftsleben und die Bevölkerung in Aegidienberg besonders im 19. Jahrhundert, u. a. durch die Bergwerke Anrep-Zachäus, Arnold, Benno, Bosco, Cäcilie, Eduard, Emma-Sophie, Garibaldi, Kunigunde, Rumor, Zur Sicherheit. Die Blei- und Zinkerzgruben in Brüngsberg und Neichen wurden bis 1906 stillgelegt.

Foto: W. Flume

5.2 Zwischen den Ortsteilen Hövel im Südwesten und Brüngsberg im Nord-Osten wurde beim Autobahnbau (Station 4.4) 1938 eine Bogenbrücke errichtet. Dieses „Tor zum Westerwald“ mit einer Bogenspannweite von 44,58 m ist mit seinem Mauerwerk, den Kreissegmentbögen und den inneren Rundbögen eine der wenigen noch erhaltenen, im Zweiten Weltkrieg nicht zerstörten Steinbrücken aus der Anfangszeit des Autobahnbaues.

 

 

 

5.3 An der Ilse-Remy-Straße 11–15 liegt das Senioren- und Pflegeheim Haus Brüngsberg. Das ehemalige Verwaltungsgebäude der Grube Cäcilie wurde danach als Schule genutzt, ab 1922 von der „Rasselsteiner Eisenwerksgesellschaft Neuwied“ als Kindererholungsstätte „Ilse Remy Heim“ (benannt nach der Ehefrau des Hüttendirektors Carl Remy), ab 1937 als Privatpension „Haus auf der Hardt“, danach vom nationalsozialistischen Reichsarbeitsdienst der weiblichen Jugend (RAD/w.J.), ab 1949 als „Schweizer Kinderheim“ des Evangelischen Hilfswerks der Rheinlande, nach 1960 bis 1982 von der Rheinischen Diakonie als Kinderheim nach dem Kinder und Jugendhilferecht.

5.4 In nordöstlicher Richtung, hin zum Königswinterer Ortsteil Quirrenbach, liegt an einem Seitenarm des Quirrenbachs und am Finkenhardtweg die in ihrer heutigen Form von 1800 bis 1802 errichtete Quirrenbacher Mühle. Als „Mühle zu Honnefrod“ erstmals für das späte 15. Jahrhundert nachweisbar, wurde sie noch nach 1950 für die Herstellung von Roggenschrot und Weizenmehl genutzt. Die landwirtschaftlichen Gebäude der Mühle gehören heute zu einem Hof für Islandpferde (Ilse-Remy-Straße 20).

5.5 Nach dem Rückgang der traditionellen Landwirtschaft mit Viehhaltung und Getreideanbau suchten mehrere Landwirte Ersatz durch die Einrichtung von Reitställen und Pferdezucht. Dies gilt besonders für Brüngsberg und dem südlich davon gelegenen Weiler Efferoth (der kleinsten Ortschaft Aegidienbergs), die mehrere Reitställe und Pferdepensionen aufweisen.

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