Der Geschichtsweg macht die ­Bürger Bad Honnefs und ihre­ Gäste auf die historische Bedeutung von markanten Gebäuden, Straßen, Plätzen und landschaftlichen Punk­ten aufmerksam. Er informiert über die sehenswerten und wissenswerten Besonderheiten der Stadtgeschichte Bad Honnefs und seiner Teile (die z. T. noch, wie im Mittelalter, als „Honschaften“ bezeichnet werden): In fünf Abschnitten wird der Weg von Rhöndorf nach Rommersdorf-Bondorf, von dort zur Stadtmitte und über die fast in Vergessenheit geratenen früheren Stadtteile Mül­heim und Beuel, auf die heute nur noch Straßennamen hinweisen, nach Selhof, dann hinauf nach Aegidienberg führen. Die Abschnitte werden nach und nach erstellt. Zu jedem Teilabschnitt erscheint ein eigener Faltplan.

Informativ und verständlich schon bei kurzem Verweilen bringen die Informationstafeln entlang des Geschichtsweges in Erinnerung, was sich hinter alten Hausnamen verbirgt und welche Institutionen und Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kul­tur­leben die Entwicklung Bad Honnefs über Jahrhunderte hinweg prägten.

So führt der Geschichtsweg Bad Honnef im sogenannten „deutschen Nizza“ mit der reizvollen landschaftlichen Lage zwischen Rhein und Siebengebirge zu den unverwechselbaren Schwerpunkten, Mittelpunkten und Treffpunkten des städtischen Lebens. Der Gesamteindruck setzt sich aus zahlreichen Facetten zusammen. Der traditionsreiche Weinbau zwischen Drachenfels und Menzenberg, vom Siebengebirge bis zum Rheinarm, wird ebenso gewürdigt wie der hohe Stellenwert der Stadt in den Bereichen Kurwesen und Tourismus, Politik und Baugeschichte. Personen-, Familien- und Firmengeschichten sowie Bad Hon­nef als Domizil prominenter Bürger bereichern und runden das Bild ab.

Neben dem historischen Baube­stand führt der Geschichtsweg auch vor Augen, wo Verfall, Kriegs­­einwirkung und Zerstörung das frühere Erscheinungsbild gravierend veränderten. Die 1938 in der Reichspogromnacht durch Brandanschlag zerstörte Synagoge ist hierfür nicht das einzige, aber ein eindringliches, mahnendes Beispiel. Durch Spenden Honnefer Bürger mit Unterstützung von Stadtverwaltung, Stadtrat und Schulen konnten sogenannte „Stol­­­persteine“ im Stadtgebiet ver­legt werden, die an die unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft verfolgten und ermordeten Bürger erinnern (vgl. Adolf Nekum, 1988, „Honnefs Kinder Israels“).

Neben den Tafeltexten finden sich ausführlichere Erläuterungen und Hintergrundangaben im Internet unter www.geschichtsweg-badhonnef.de.

Korrekturen, Ergänzungs- und Änderungsvorschläge sind jederzeit willkommen (über die Stadtinformation Bad Honnef, Rathausplatz 2-4, 53604 Bad Honnef, Tel.: 0 22 24 / 9 88 27 46, E-Mail:info@stadtinfo-badhonnef.de).

Bürgerstiftung Bad Honnef –
Heimat- und Geschichtsverein „Herrschaft Löwenburg“ e. V. –

Kultur- und Verkehrsverein e. V.

Projektbeschreibung

Geschichtsweg Rhöndorf

Rhöndorf, 15 km südlich von Bonn am Fuße des landschaftlich eindrucksvollen, sagenumwobenen Drachenfels im Siebengebirge gelegen, ist ein malerischer Ort am Rhein, mit einer tief in der Geschichte und im Brauchtum verwurzelten Tradition. Der bis ins 20. Jahrhundert selbstständige Ort – heute der nördlichste Stadtteil von Bad Honnef – wird im 10. Jahrhundert n. Chr. erstmals erwähnt (970 n. Chr. in einer Schenkung des Kölner Erzbischofs Gero an das adlige Damenstift Gerresheim). Zu dieser Zeit gab es vermutlich eine fränkische Talsiedlung in der vom Fonsbach durch­flossenen heutigen Löwenburgstraße.

Für den Ursprung des Ortsnamens gibt es verschiedene Erklärungen: „Roonthorp“ bzw. „Roendorp“ (Rheindorf) oder die Ableitung aus „Run“ (Einschnitt, Kerbe) für das Straßendorf entlang des Fonsbachtals.

Klöster und Stifte waren in Rhöndorf über die Jahrhunderte bis zur Säkularisierung des Kirchenbesitzes zu Beginn des 19. Jahrhunderts begütert. Auch das Kölner Domkapitel besaß ein großes Weingut, dessen Wein nach Aussagen von Zeitzeugen „nicht von schlechter Qualität“ gewesen sein soll.

Die historische Bausubstanz Rhöndorfs wurde während des Pfälzischen Erbfolgekrieges (1688–1697) fast vollständig zerstört. Französischen Trup­pen Ludwigs des XIV. gelang es am 24. Mai 1689, die für unüberwindbar gehaltene Verteidigungsstellung „am Steinchen“ unterhalb des Drachenfelsens am nördlichen Eingang ­Rhöndorfs – durch Verrat – zu über­winden. Die Schanze wurde erobert, und bald tobte ein Feuersturm über Gehöfte und Wohnhäuser. Nur der mittelalterliche Turm im Park der „Villa Merkens“ trotzte den Flammen.

Erst seit Beginn des 18. Jahrhunderts weist Rhöndorf nennenswerte Reste einer einheitlichen Fachwerkbebauung auf. Dadurch, dass die Kernsiedlung Rhöndorfs nicht unmittelbar am Rhein lag, blieb der Ort von einer Uferbe­bauung verschont, die das Erscheinungsbild vieler Rheinorte entstellte, lange bevor Natur- und Landschaftsschutz eingreifen konnten. Die typisch rheinischen Winzer- und Fachwerkhäuser wie auch prächtige Villen aus der Gründerzeit prägen heute das Ortsbild.

In den Blick der Zeitgeschichte rückte der Ort durch die Rhön­dorfer Konferenz vom 21. August 1949. Eine Woche nach der ersten Bundestagswahl wurden im Wohn­haus des späteren Bad Honnefer Ehrenbürgers und Ehrenmitglieds des Bürger- und Ortsvereins Rhöndorf, Dr. Konrad Adenauer, die Weichen für seine erste Regierungsbildung und die nach ihm benannte Nachkriegsära gestellt.

Im April 1967 schaute die Welt auf Rhöndorf: Konrad Adenauers Begräbnis auf dem Waldfriedhof wurde zum bis dahin größten deutschen Medienereignis.

Nach der Darstellung auf der Homepage des Bürger- und Ortsvereins Rhöndorf e. V.

(http://www.rhoendorf.de/verein/geschichte).

Geschichtsweg Selhof

Selhof liegt südlich im Talbereich von Bad Honnef und grenzt an das Siebengebirge. 

Der Name ist entstanden im Siedlungsgebiet eines Herren­hofs aus fränkischer Zeit: Salhof, Saalhof oder Sedelhof wurde 1068 erstmals als Selehova urkundlich genannt. 

Der Weinanbau beginnt vor mehr als 1100 Jahren, die Blütezeit in Selhof und Honnef um 1400 mit Weingärten bis zum Rhein, allesamt im Besitz von Adel und Klerus. Dramatischer Schädlingsbefall und Honnefs Entwicklung zum Kurort um 1900 bedeutet auch für Selhof das Ende des Weinbaus und für den kleinen Ort die Anerkennung als Luftkurort.

An das Ende der Pest in Selhof erinnert das Annabildchen, ein zentraler Sammelpunkt und dann Wahrzeichen Selhofs.

Im Mai 1784 brennen 61 von 115 Fachwerkhäusern nieder. Den Flammen fällt auch die 1451 erstmals erwähnte Kapelle zum Opfer, die dann 1801 auf Betreiben der Trappisten auch Speckermönche  genannt, wieder aufgebaut wird: „…oben gestaucht, das Chörchen mit Ziegelsteinen belegt, den Boden gepflastert, die Wände geweißt“. 

Häuser aus Stein sind nicht vom Brand betroffen, wie der Fuckenberger Hof, jetzt Selhofer Straße 14. Der gegenüberliegende Landsitz der Freiherrenfamilie von Proff-Irnich, Selhofer Straße 11/13, befindet sich ab 1896 im Besitz des Erzbistums Köln. 1907 wird hier ein Heim für erholungsbedürftige Priester eingeweiht: das Antoniusheim, dann Katholisch-Soziales Institut. 

1876 bekommt Selhof eine eigene Schule. 1932 Grundsteinlegung zur ersten Selhofer Kirche. 

Das Areal Menzenberg, eine Ansiedlung außerhalb, nach Rheinbreitbach hin, wurde durch die Wohnplätze Zickelburg, Hagerhof und Menzenberg gebildet. Hier wohnte Karl Simrock in seinem „Haus Parzival“.

Zwischen Menzenberg, Selhof und Rheinstrom entwickelten sich nach dem Niedergang des Weinanbaus neue Flächen für Gemüse- und Obstanbau (Erdbeeren), vielfach als Nebenerwerb. Geerntet wurde für die drei großen Konservenfabriken in Honnef. Der Obstanbau und diese Betriebe sind einer stetigen Vergrößerung des Stadtgebiets gewichen. Gute Weinlagen wurden zu sehr guten Wohnlagen. Der dörfliche Charakter Selhofs ist jedoch geblieben.

Geschichtsweg Rommersdorf / Bondorf

Rommersdorf und Bondorf am westlichen und südlichen Ausgang des Annatals sind seit jeher eng verbunden. Ihr Zusammenhalt und Zusammenwirken werden durch den am 7. November 1880 gegründeten Rommersdorf-Bondorfer Bürgerverein e. V. gepflegt. Gerade auch seine Verdienste wurden gewürdigt, als die beiden Bad Honnefer Ortsteile beim landesweiten Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden!“ gleich mehrfach ausgezeichnet wurden: 1996 und 1998 mit dem 2. Platz – 1990, 1999 und 2002 mit dem 3. Platz, 1992 mit dem 5. Platz. 

Rommersdorf und Bondorf sind, so Bad Honnefs Bürgermeister Franz Josef Kayser bei der ersten Ehrung 1990, „ein Edelstein in unserem gewachsenen Stadtbild. Die Gemeinschaft der Rommersdorf-Bondorfer Bürger hat diesen Edelstein auf Hochglanz gebracht und zu einem Aushängeschild für die ganze Stadt gemacht.“ So hieß es auch in der Begründung der Jury, die sich an historischen und ökologischen Gesichtspunkten ebenso orientierte wie an alten Sitten und Bräuchen, an Tradition, Innovation und Gemeinschaftssinn: „Als attraktiver Dorfmittelpunkt wurde der Annaplatz mit seinem Springbrunnen und den alten Steintrögen gestaltet. Generell wird hier die intensive Bauberatung durch die Stadt deutlich. Die bürgerschaftlichen Aktivitäten, die vom 110 Jahre alten Bürgerverein initiiert und koordiniert werden, sind beachtlich. So sind ihm die Erhaltung des Torbogens der Zehntscheune, die Instandsetzung der Römerquelle und der Wanderwege, Ruhebänke und Schutzhütten im Annatal zu verdanken. … Vorbildlich ist die Durchgrünung des Ortes mit standortgerechter, heimischer Flora und die den Bach begleitenden Pflanzen. Im privaten Bereich sind die Vorgärten, Haus- und Wirtschaftsgärten, die Höfe der Winzerhäuser weit über dem Durchschnitt gepflegt und gestaltet!“

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Die frühesten Siedlungsbelege finden sich für Rommersdorf schon im 9. Jahrhundert (831, bereits mit einem ersten Hinweis auf den Weinbau „in Rimelstorp“, später „Rumerstorp“), für Bondorf im 14. Jahrhundert (1332, „Bonendorf“, auch „Bovendorp“). Die Namensgebung ist zum einen vermutlich auf den Personennamen eines freien Franken (Hrotmār) zurückzuführen, zum anderen ergibt sie sich aus dem Keltischen „bona“ für Quelle oder auch Gründung.

Wer hier siedelte, fand über Jahrhunderte hinweg im Weinbau seine Haupterwerbsquelle (später, im 19. Jahrhundert, auch beim Erzabbau im Annatal). Die große Bedeutung, die vor allem den Winzern und ihren Weingärten im Siebengebirge früher zukam, machen die von Adolf Nekum (1993: Der Weinbau in Honnef) für das 17. Jahrhundert ermittelten Angaben deutlich: Haus- und Hofstellen insgesamt Rommersdorf 33, Bondorf 42 – Grundbesitzer insgesamt 62 / 51 – Einheimische Weinlandbesitzer 39 / 45 – Weinlandfläche in Morgen 114 ½ / 58 ½, Weinlandfläche der Einheimischen in Morgen 52 ¼ / 32. Daran erinnert noch heute, als Reminiszenz und Reverenz zugleich, dass man sich im traditionsreichen Weinhaus Steinbach mit der Verbeugung vor dem randvoll eingeschenkten Glas auch vor der harten Arbeit des Winzers verneigt. 

So idyllisch die landschaftliche Lage zwischen Siebengebirge und Rhein anmuten mag, haben Rommersdorf und Bondorf auch schwere Zeiten erlebt – wirtschaftliche und soziale Not, Krieg und Zerstörung. Wie auch andere Ortsteile Honnefs, hatte Rommersdorf und mehr noch Bondorf 1689 zu leiden, als französischen Truppen während des Pfälzischen Erbfolgekrieges (1688 – 1697) die Dorfkerne mit ihren Gehöften und Wohnhäusern fast vollständig verwüsteten. Aus der dann vom 18. bis in das frühe 20. Jahrhundert entstandenen historischen Bausubstanz wurden zahlreiche Gebäude unter Denkmalschutz gestellt – sowohl aus orts- und architekturgeschichtlichen Gründen als auch wegen ihres wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Stellenwerts.

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Oft machen die einzelnen Stationen auch auf übergeordnete Zusammenhänge aufmerksam und erinnern an Persönlichkeiten, gekrönte und ungekrönte Häupter, von überregionalem Rang. Das Alphabet der prominenten Namen reicht vom französischen Lyriker Guillaume Apollinaire (Station 7) über Josef Kardinal Frings (Station 19, 20), den Verleger Wilhelm Girardet (Station 13, 17) und den Unternehmer August Lepper (Station 21) bis hin zum Anthropologen Hermann Schaaffhausen (Station 4) und zur schwedischen Königin Sophie (Station 11, 14). Sie sind stellvertretend zu nennen für die zahlreichen namhaften Gäste, die sich im Siebengebirge zur Kur aufhielten, und besonders für die Neubürger aus den nahe gelegenen Ballungsgebieten an Rhein und Ruhr, die von der Mitte des 19. Jahrhundert an hier ihren Wohnsitz nahmen (Station 4, 10, 11, 17, 20). Gemeinsam mit den für die rheinischen Winzerdörfer so typischen Fachwerkensembles, in denen einst die Ernte „unter Dach und Fach“ gebracht wurde, prägen ihre Sommersitze, Landhäuser und Gründervillen nach wie vor das unverwechselbare städtebauliche Profil Bad Honnefs gerade auch in Rommersdorf und Bondorf.

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Geschichtsweg Stadtmitte

Zeittafel

Um 650 Älteste Spuren einer Besiedlung aus fränkischer Zeit im Stadtgebiet von Bad Honnef.

Um 680/700 Im fränkischen Ripuarien bilden sich erste Verwaltungseinheiten. Honnef gehört zum Auelgau, der linksrheinisch durch den Bonngau, im Norden durch den Deutzgau und südlich durch den Engersgau begrenzt wird.

722/23 – 922 Erwähnung von Hon­nef (Hunefe) in Urkunden des Bonner Cassiusstiftes, die in die Regierungszeit König Theuderichs IV. datiert werden. – 922: „Hunapha“

8. Jahrhundert Dreischiffige Hallenkirche (unter St. Johann Baptist).

831 – 866 – 970 – 1068 – 1345 Erste urkundliche Erwähnungen  von Rommersdorf – der 1317 untergegangenen Ortschaft Reitersdorf – von Rhöndorf – von Selhof (Salhof) – und von Aegidienberg („Hunfe­rode“, später „Gilienberg“).

Vor 1200 Heinrich II. von Sayn errichtet auf dem „Lewenberg“ eine Burg als Grenzfeste.

1248 Nach dem Tod Heinrich III. von Sayn erbt ein Neffe, Heinrich von Sponheim, Herr zu Heinsberg, den Besitz einschließlich der Löwenburg. Als Wappen führt er den rot-silber geschachteten Schild der Sponheimer. Heinrich stirbt 1258. Sein ältester Sohn Dietrich folgt ihm als Herr von Heinsberg, Blankenberg und Löwenberg.

Vor 1271 Erbauseinandersetzung zwischen Dietrich von Heinsberg und seinem Bruder Johann. Dietrich behält Heinsberg und Blankenberg. Johann erhält die Löwenburg mit dem dazugehörigen Gebiet. Er begründet als Johann I. von Heinsberg, Herr zu Löwenberg, das Geschlecht der „Löwenberger“. Sein Wappen ist der rot-silber geschachtete Schild seiner Sponheimer Vorfahren, ergänzt um einen fünflätzigen, blauen Turnierkragen (das heutige Stadtwappen).

Um 1271 – vor 1317 Bau der Burg Reitersdorf (Wohnturm und Mauerring) – Zerstörung der Burg und vermutlich auch der Ortschaft Reitersdorf durch den Erzbischof von Köln.

1350-1448 Die Herrschaft Löwenberg gelangt nach dem Aussterben in den Besitz der verwandten Linie der Herren von Loen-Heinsberg.

1484 Die Herrschaft Löwenberg wird durch Kauf dem Herzogtum Jülich-Berg einverleibt und als „Amt Löwenberg“ von einem Amtmann verwaltet.

1614 bzw. 1666 Das Doppelherzogtum Jülich-Berg – und damit auch das Amt Löwenberg – kommt an das Haus Pfalz-Neuburg.

1689 Die Truppen Ludwigs XIV. verwüsten im Pfälzischen Erbfolgekrieg Honnef. Nur wenige Häuser entgehen der Zerstörung.

1777 Jülich-Berg (und damit auch das Amt Löwenberg) wird von Kurfürst Karl-Theodor von Pfalz-Sulzbach zusammen mit Bayern regiert.

1806 Der letzte Landesherr, Kurfürst Maximilian Joseph von Pfalz-Zweibrücken, tritt das Herzogtum Berg an Napoleon ab. Dieser überträgt die ­Regierung seinem Schwager Murat. Das Land wird in Départements aufgeteilt.

1808 Napoleon überträgt das zum Großherzogtum erhobene Berg seinem vierjährigen Neffen Louis. Die Gebiete auf dem rechten Rheinufer gelangen an das Départment Rhein, Arrondissement Mülheim/Rhein. Honnef gehört zum Kanton Königswinter und verliert seine Selbständigkeit.

1815 Inbesitznahme des Großherzogtums Berg durch Preußen.

1816 Unter der preußischen Verwaltung entsteht der Kreis Siegburg. Honnef bleibt Bestandteil der neuen Bürgermeisterei Königswinter.

1862 Durch Kabinettsorder vom 14.7.1862 erhält Honnef zum 1.1.1863 die Stadtrechte und kommunale Selbständigkeit.

1897 – 1901 – 1907 Mit der Erbohrung der „Drachenquelle“ beginnt die Entwicklung als Heilbad. – Erstes Badehaus an der Austraße. – Bau des Kurhauses.

1912 – 1921 – 1938 Rheinbrücke nach Grafenwerth wird gebaut. – Die Stadt erwirbt die staatliche Domäne Grafenwerth, die landwirtschaftlich genutzt wird. – Bau eines Mineralbades und Erbohrung einer zweiten Mineralquelle auf Grafenwerth.

10.11.1938 Zerstörung der Synagoge.

1948 Gründung der Bad Honnef AG als Zusammenschluss des Eigenbetriebs „Stadtwerke Bad Honnef“ und des Eigenbetriebs „Städtische Kurverwaltung“.

1959/60 – 1961 Errichtung der ersten städtischen Kurklinik „Siebengebirge“ mit eigener Kurmittelabteilung; Honnef am Rhein darf den Zusatz „Bad“ führen. – Staatliche Anerkennung als „Heilbad“.

1967 Gründung der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus.

1968/69 Auf dem Gelände des Edelhoff-Stiftes wird eine Thermalquelle erbohrt. Errichtung der zweiten städtischen Kurklinik „Drachenfels“.

1969 Aufgrund des Gesetzes zur kommunalen Neugliederung des Raumes Bonn werden die Stadt Bad Honnef und die Gemeinde Aegidienberg zusammengeschlossen.

1983 Fertigstellung des neuen Rathauses.

1984/85 Mit der Veräußerung der beiden Kurkliniken ist die Grundlage des Kurbetriebes entfallen, die staatliche Anerkennung an das Land NRW zurückzugeben. Der Zusatz „Bad“ bleibt erhalten.

 

 

Geschichtsweg Aegidienberg

Zeittafel

948 Erzbischof Wichfried von Köln erwähnt den Dachsberg (Thassesberg), Himberg (Hintberg) und den Logebach (Hunophorepleisa).

6. Januar 1345 Erste urkundliche Erwähnung Aegidienbergs als Hunferode. Es gehört zur „Herrschaft Löwenburg“ (erstmals 1336 erwähnt)

1484 Aus der „Herrschaft Löwenburg“ wird das „Amt Löwenburg“ im Herzogtum Jülich-Berg mit den Kirchspielen Honnef, Aegidienberg (Honnefrath), Nieder- und Oberdollendorf, Oberkassel, Küdinghoven sowie den Gerichten Rheidt, Rodenkirchen und Sieglar. 

1555 Aegidienberg ist eigenständiges Kirchspiel: „das Dorf heißt Honffrod und die Kirche Gielienberg“. Das Aegidienberger Gericht mit bisher sieben Schöffen kommt zum Honnefer Gericht, in dem Aegidienberg mit zwei (ab 1745 einem) von sieben Schöffen vertreten ist. 

15. März 1806 Das Herzogtum Berg wird französisch und unter Joachim Murat (Schwager von Napoleon) Großherzogtum. Ein Oberamt Löwenburg entsteht mit den Kirchspielen Honnef, Aegidienberg, Nieder- u. Oberdollendorf, Oberkassel, Küdinghoven und den vormaligen kurkölnischen Ämtern Wolkenburg (mit Königswinter und Ittenbach) und Vilich.

1808 Napoleon ist Landesherr. Aegidienberg wird – wie auch Honnef und Ittenbach –Teil der Mairie Königswinter (im Kanton Königswinter des Rhein-Departements). 

Ende 1813 Das Großherzogtum Berg wird aufgelöst und das Generalgouvernement Berg gebildet. Aus der Mairie (auch: Munizipalität) Königswinter wird die Bürgermeisterei (auch Samtgemeinde) Königswinter (mit Honnef, Aegidienberg und Ittenbach.

5. April 1815 Das Generalgouvernement Berg – und damit auch Aegidienberg – kommt zum Königreich Preußen. 

1816 Aegidienberg liegt jetzt im Kreis Siegburg der preußischen Provinz Großherzogtum Niederrhein, die 1822 in der (ab 1830 so benannten) Rheinprovinz aufgeht.

1827 Neue Pfarrkirche in Aegidienberg, nachdem die alte aus dem vermutlich 12./13. Jahrhundert im März 1825 abgerissen worden war. Der Turm bleibt erhalten.

1. Juni 1890 Aegidienberg und Ittenbach kommen an die neu eingerichtete Bürgermeisterei Königswinter-Land (ab 1927 Amt Königswinter-Land). 

16. November 1923 Kämpfe zur Abwehr der Separatisten in Aegidienberg. 

Die Franzosen besetzen kurzfristig Aegidienberg.

10. Mai 1931 Einweihung der Theodor-Weinz-Schule am Marktplatz.

24. August 1935 Eröffnung des Lagers des Reichsarbeitsdienstes in Rottbitze.

20. September 1939 Eröffnung der Autobahn.

März 1945 Aegidienberg wird gegen Ende des Zweiten Weltkrieges nach heftigen Kämpfen von den Amerikanern besetzt.

4. Februar 1961 Einweihung der Evangelischen Kirche an der Friedensstraße.

4. Mai 1962 Beschluss des Gemeinderates: Die 13 Dörfer tragen einheitlich den Namen Aegidienberg. Straßen und Wege erhalten Namen.

1. August 1969 Im Zuge der kommunalen Neugliederung in Nordrhein-Westfalen schließen sich die Stadt Bad Honnef und die Gemeinde Aegidienberg zur neuen Stadt Bad Honnef zusammen. Aegidienberg erhält einen eigenen Bezirksausschuss und eine Außenstelle der Stadtverwaltung. Aus dem Siegkreis wird der Rhein-Sieg-Kreis.

17. November 1972 Die neue Grundschule an der Burgwiesenstraße wird eingeweiht.

25. Juli 2002 Eröffnung der neuen ICE-Schnellfahrstrecke Köln-Frankfurt.