Mit „Porzen“ bezeichnet man im  Rhein­land Garten-, Haus- und Hoftore, in Städten auch Stadttore. Das Selhofer Porzenkreuz hat an dieser Stelle nachweisbar schon im 16. Jahrhundert gestanden. Die überlieferte Bezeichnung „Wingarten bei den zween Poorzen“ weist eindeutig darauf hin, dass der im Mittelalter von Zäunen und Hecken eingefriedete Menzenberg hier durch zwei Tore verschließbar war. Ein Tor stand an der Zufahrt zum Menzenberg, und das andere sperrte die Zufahrt zum „Erbscheid“ über die Cüsters­gasse zur Zickelburg. Das Porzenkreuz repräsentiert also ein Stück mittelalterliche Geschichte. Auch begann hier der Leichenweg für die auf Menzenberg Verstorbenen (heute Lichweg) mit vielen Bet-Stationen hin zu den Gräbern auf dem Kirchhof (Friedhof). Im Laufe der Zeit setzte Fäulnis dem alten Kreuz zu, es musste deshalb mehrmals gekürzt werden. Der Orts- und Verschönerungsverein Bad Honnef-Selhof hat 2012 ein neues Porzenkreuz nach den Originalmaßen anfertigen und aufstellen lassen.

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