Mit der Erbohrung der Mineralquelle auf dem Gelände der Villa Weckbecker in der Austraße und deren Einweihung 1898 (Station 13) wurde Honnef Badestadt. 1901 erwarb die Stadt die 1874 von Julius Haarhaus aus Barmen erbaute Villa Haarhaus als erstes Kurhaus, 1906/07 wurden das Kurhaus mit dem Kursaal im Jugendstil sowie eine Wandelhalle und ein Musikpavillon errichtet. 1937/38 entstanden eine neue Trink- und Wandelhalle. Schließlich wurde 1967 die Villa Haarhaus abgerissen und an der Hauptstraße ein Restaurantbau errichtet. 1989 begann die Neugestaltung des Kurparks und seiner Gebäude: Der Restaurantbau wurde wieder abgerissen, das Kurhaus erfuhr eine Grundsanierung und wurde um ein Foyer erweitert; zwischen Hauptstraße und Luisenstraße entstand das 1998 eröffnete Hotel Avendi. – Mit dem Kurbetrieb erlebte die Stadt einen enormen Aufschwung und Bauboom. Bis 1914 entstanden über 250 Häuser im Stil des Historismus und im Jugendstil. Am erfolgreichsten war der Bauunternehmer Johann Gelsdorf (1859 – 1918), der ab 1889 zahlreiche Gebäude entwarf und oft auch als Bauherr errichten ließ. Um das Kurhaus entstanden neue, von Gelsdorf bebaute Straßenzüge wie die Luisenstraße und die Königin-Sophie-Straße, benannt nach der Ehefrau des schwedischen Königs Oskar II., die in den Jahren 1892 bis 1906 zehn mehrmonatige Erholungsaufenthalte in Honnef verbrachte (Geschichtsweg Bad Honnef / Rommersdorf-Bondorf, Station 11, 14). – Zum Bauensemble Kurviertel gehört auch das dem Kurhaus gegenüberliegende, 1906/07 erbaute Café Nottebrock (Hauptstraße 27c), benannt nach seinem ersten Inhaber, Josef Nottebrock.

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