Das Feuerschlösschen erhielt seinen Namen von dem Vorgängergebäude, einem Landhaus und Winzerhof der Familie von Bongart aus dem 17./18. Jahrhundert, da sich in der Fensterfront die Abendsonne spiegelte. Bauherr des Jugendstilgebäudes war der Verleger Wilhelm Girardet (1838–1918) aus Essen, der 1906 nach Honnef zog und sich hier als Bauherr und Mäzen große Verdienste erwarb (Station 13, 18, 20). Mit dem Bau der Villa beauftragte er den renommierten Architekten der Reformbewegung, Wilhelm Freiherr von Tettau (1872–1929).

Das Gebäude wurde nach dem Tod Girardets als Schule, nach 1933 als Gauführerschule der NSDAP, nach 1945 von belgischen Besatzungsstellen und von einer privaten Ingenieursschule genutzt. Es gehört heute zum Siebengebirgsgymnasium und zu den Kultureinrichtungen der Stadt (Folk im Feuerschlösschen).

Das Städtische Siebengebirgsgymnasium ging aus einer 1899 gegründeten privaten höheren Knabenschule hervor. Sie wurde 1913 in eine städtische höhere Knabenschule umgewandelt, 1918 zu einem Progymnasium ausgebaut und 1925 zur Vollanstalt erweitert. 1927 Vereinigung mit der „Höheren Stadtschule Königswinter“ zum „Realgymnasium Sieben­gebirge“. 1945/46, nach der starken Beeinträchtigung des Schullebens unter den Nationalsozialisten und im Zweiten Weltkrieg, Neubeginn als „Siebengebirgsgymnasium Hon­nef / Rh., humanistisches Gymnasium, neusprachlicher Zweig“.

Bis zur Einweihung der heutigen Schulgebäude (21. März 1959) lag das alte Gymnasium an der Bergstr., wo heute der Neubau der Städtischen Gemeinschaftsgrundschule Am Reichenberg steht (Bergstr. 18–20).

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